Was sind Lacke mit hohem Feststoffanteil und welche Hauptvorteile haben sie?

Lacke mit hohem Feststoffanteil (High Solids) bieten viele Vorteile in Bezug auf Produktivität, Rechtsfragen und Applizierungskosten.

Aufgrund ihres Feststoffanteils von mehr als 60 % bieten solche Lacke viele Vorteile im Vergleich zu Lacken mit niedrigem oder mittlerem Feststoffanteil. Durch die Applikation eines Lacks mit hohem Feststoffgehalt bekommen Sie ein erstklassiges Finish-Ergebnis, begrenzen Umweltrisiken und sparen gleichzeitig Geld durch die bessere Ergiebigkeit (Deckung).

Die Verwendung von Lacken mit hohem Feststoffanteil (High Solids) bietet viele Vorteile in Bezug auf Produktivität, Rechtsfragen und Applikationskosten. Zum Verständnis dieser Vorteile ist es wichtig, zu wissen, wie Lacke hergestellt werden und welche Komponenten sie enthalten.
 

Bestandteile im Lack

Lacke enthalten unterschiedliche Feststoffe und Flüssigkeiten. Durch die Veränderung ihrer Mengen und des Mischungsverhältnisses bekommt man unterschiedliche Lackoberflächen und Qualitäten. Flüssigkeiten in einem Lack werden Lösemittel genannt. Sie fungieren als Trägermaterial zur Unterstützung der Bindung zwischen Pigmenten und Harz, verbessern den Verlauf und ermöglichen eine gleichmäßigere Applikation des Lacks. 

Die Lösemittel verdünnen die Feststoffe, die in drei Formen vorliegen: 

  • Das Bindemittel ist der Hauptbestandteil von Lacken. Es bindet alle im Lack verteilten Pigmente. Das Bindemittel ermöglicht die Bildung einer ununterbrochenen Lackschicht für eine bessere Haftung am Untergrund. 
  • Das Pigment bestimmt den Farbton und den Glanz des Lacks. Außerdem schützt es den Lack vor den störenden Auswirkungen von UV-Licht. 
  • Additive werden für die Verbesserung der Lackeigenschaften eingesetzt. Mattierungsmittel werden zugegeben, um dem Lack eine matte Oberfläche zu verleihen. Andere Additive machen den Lack resistent gegen Schimmel und Abrieb oder verbessern den Verlauf, wodurch er besser mit dem Pinsel auf eine Wand aufgetragen werden kann.


Unterschiede zwischen Lacken mit niedrigem, mittleren und hohen Feststoffgehalt

Lacke können auf der Basis ihres Feststoffanteils in drei Gruppen eingeteilt werden: Lacke mit niedrigem, mittlerem und hohem Feststoffanteil. Obwohl es sich dabei nicht um ein offizielles Klassifizierungssystem handelt, werden in der Regel die folgenden Richtlinien verwendet:

  • Lacke mit niedrigem Feststoffgehalt haben einen Feststoffanteil unter 30 %.
  • Lacke mit mittlerem Feststoffgehalt haben einen Feststoffanteil zwischen 30 % und 60 %.
  • Lacke mit hohem Feststoffgehalt haben einen Feststoffanteil über 60 %.


Vorteile von Lacken mit hohem  Feststoffanteil

Wegen ihres höheren Anteils an Feststoffen haben Lacke mit hohem Feststoffgehalt einige wichtige Vorteile:

  • Geringere Verdunstung während des Trocknungsvorgangs, wodurch die Oberfläche leuchtender und undurchlässiger wird
  • Höhere Ergiebigkeit durch bessere Deckung
  • Geringerer Lackverbrauch 
  • Erstklassige Finish-Ergebnisse
  • Kurze Trocknungszeit
  • Geringe Toxizität durch niedrigen VOC-Gehalt (flüchtige organische Verbindungen)
  • Niedriges Brandrisiko

Bei einer Trockenschichtdicke von 50 µm bedeckt ein Lack mit einem Feststoffanteil von 60 % pro Liter ca. 12 m2. Bei einem Lack mit mittlerem Feststoffanteil von 40 % reicht ein Liter nur für 8 m2. 

High solids_a.jpg

60 % Lösemittel + 40 % Feststoffe
     1 Liter bedeckt 10 m2

High solids_b.jpg

40 % Lösemittel + 60 % Feststoffe
     1 Liter bedeckt 15 m2

Lacke, die 50 % mehr Feststoffanteil haben, bringen 50 % mehr Deckung.

Schlussfolgerung: Lacke mit hohem Feststoffanteil ergeben bessere Ergebnisse und sparen Geld

Durch die Applikation eines Lacks mit hohem Feststoffgehalt bekommen Sie ein leuchtenderes und undurchlässigeres Finish-Ergebnis und sparen gleichzeitig Geld durch die bessere Deckung.

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