Bei welcher Verhältnisvarianz schaltet sich ein elektrischer Reactor ab?

Automatische Verhältnisvarianzerkennung sorgt für gute Spritzergebnisse. Wie wird die Verhältnisvarianz berechnet?

Die meisten Schaum- und Polyureasysteme erzielen das beste Spritzergebnis bei einem Mischverhältnis von 1:1. Liegt die Verhältnisvarianz jenseits der Toleranzgrenzen, wird ein Alarm ausgelöst und das System abgeschaltet. Bei welcher Verhältnisvarianz schaltet sich ein Reactor ab und wie wird sie berechnet?

Effektive Spritzschaum- und Polyureasysteme können die Materialien erhitzen und unter Druck setzen, außerdem kommt eine solide Mischmethode zur Anwendung. Für gute Spritzergebnisse benötigen die meisten Chemikalien ein Mischverhältnis von 1:1. Ist das Volumen eines Materials höher als das des anderen, ist das Gemisch „Off Ratio“, also im Ungleichgewicht, und das kann eventuell zu schlechten Spritzergebnissen führen.

Zur Vermeidung schlechter Spritzergebnisse warnt der Graco Reactor 2 Elite den Bediener und schaltet automatisch die Maschine ab, wenn die Verhältnisvarianz außerhalb bestimmter Toleranzen liegt.

 

Wie entstehen „Off Ratio“-Probleme?

Es ist wichtig, die verschiedenen Ursachen für Off-Ratio-Probleme, die auch als Einpunktvariablen bezeichnet werden, zu kennen.

  • Luft im Materialstrom
  • Zu klein dimensionierte Zufuhrpumpe
  • Zu geringe Materialzufuhr zum Dosiergerät
  • Probleme mit der Dosierpumpe
  • Material-Leckagen
  • Materialdrossel in beheiztem Schlauch oder Spritzpistole

Ziel ist es, jede dieser Variablen zu überwachen und den Reactor abzuschalten, sobald ein Problem erkannt wird, um zu verhindern, dass Schaum oder Polyurea im falschen Mischverhältnis aufgetragen wird. Der Bediener kann dann die erforderlichen Anpassungen vornehmen oder die erforderliche Wartung durchführen, um das Problem zu beheben, welches das falsche Mischverhältnis verursacht.

 

Wie Volumenzähler die Erkennung von Off-Ratio-Problemen unterstützen

Volumenzähler können Probleme im Zusammenhang mit den Pumpen des Dosiergeräts, mit Luft in den Zufuhrleitungen/im System und mit bestimmten Material-Leckagen erkennen. Sie schaffen eine zusätzliche Schutzebene für die Gewährleistung eines korrekten Mischverhältnisses im System. Volumenzähler ermöglichen die Messung, Überwachung und Aufzeichnung des tatsächlichen jeweiligen Volumens von A- und B-Material. Wenn die tatsächliche Dosiermenge bekannt ist, können diese Daten dem Kunden zur Verfügung gestellt werden.

 

Wie man das Verhältnis berechnet

Das Verhältnis wird für ein bestimmtes Volumen des Materials berechnet. Bei zu geringem Volumen kann es zu unerwünschten Fehlalarmen kommen. Bei zu großem Volumen können tatsächliche Verhältnisprobleme überdeckt werden. Die Geräte mancher Mitbewerber berechnet das Verhältnis anhand eines laufenden Durchschnitts der abgegebenen Gesamtmenge an Chemikalien. Dabei können Echtzeit-Verhältnisprobleme überdeckt werden und es kann zu schlechten Spritzergebnissen kommen.

Graco berechnet das Verhältnis anhand eines geringen Durchschnittsvolumens, 1000 cm3, und berechnet dieses Verhältnis fortlaufend neu. Durch die permanente erneute Berechnung des Echtzeitverhältnisses anhand des kürzlichen geringen Volumens gelingt eine sehr genaue Bestimmung des aktuellen Verhältnisses.

 

Warum Graco die Berechnung der Verhältnisses anhand eines geringen Durchschnittsvolumens durchführt

Das Ziel besteht darin, falsche Mischverhältnisse schnellstmöglich zu erkennen, die Empfindlichkeit jedoch nicht derart zu erhöhen, dass ärgerliche Fehlalarme ausgelöst werden. Ärgerliche Fehlalarme können durch eine Reihe von Faktoren verursacht werden. Hierunter fallen: die Anzahl der gezählten Impulse des Volumenzählers, Hubwechsel der Pumpe, ein nicht richtig absperrender Pumpenkugelhahn usw. Diese Ereignisse beeinflussen das Gesamtverhältnis nicht und sollten deshalb keinen Verhältnisalarm auslösen.

Die nachstehende Abbildung zeigt die Bedeutung der Verhältnismessung mittels Durchschnittsbildung über das richtige Materialvolumen. Die gleichen Daten werden jeweils anhand der Verhältnisberechnung für 3 unterschiedliche Volumen dargestellt: 300 cm3, 1000 cm und ein laufender Durchschnitt. Bei 300 cm3 treten nur wenige ärgerliche Fehlalarme auf, bei denen das System automatisch abgeschaltet wird. Bei einem laufenden Durchschnitt werden echte Verhältnisprobleme nicht erkannt (Minuten 101-116). Nur bei 1000 cm3 treten keine ärgerlichen Fehlalarme auf, aber dennoch werden echte Verhältnisprobleme erkannt.

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Im Handbuch finden Sie weitere Anweisungen:

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