Einführung in die Airless-Farbspritztechnik

Ein weiteres Materialspritzverfahren ist das HVLP-Verfahren (High-Volume, Low-Pressure). Diese Systeme arbeiten ebenfalls mit Druckluft, aber auf eine andere Art und Weise als herkömmliche Luftspritzsysteme.

Bei einem HVLP-Spritzgerät liefert eine Turbine ein großes Luftvolumen bei einem viel niedrigeren Druck, um das Material zu zerstäuben und zu verspritzen. Tatsächlich muss das Gerät einen Druck von 0,7 bar (10 PSI) oder weniger an der Luftkappe haben, um als HVLP zu gelten.

Diese Systeme wurden für kleinere Feinarbeiten entwickelt, da sie die geringste Menge an Overspray und unübertroffene Präzision für ein professionelles Finish von höchster Qualität bieten.

Die dritte Methode ist das Airless-Spritzen. Diese Methode unterscheidet sich von den beiden vorherigen, da diese Spritzgeräte weder einen Kompressor noch eine Turbine benötigen. 

Airless-Spritzen ist die schnellste und vielseitigste Methode, um professionelle Spritzergebnisse zu erzielen und eine Vielzahl von Materialien unverdünnt zu spritzen. Die Verwendung eines Airless-Spritzgeräts ist sogar bis zu 10 Mal schneller als die Verwendung eines Pinsels und mindestens vier Mal so schnell wie die Verwendung einer Rolle!

Beim Airless-Spritzen wird diese Geschwindigkeit durch das Zerstäuben oder Zerlegen des Materials in kleine Tröpfchen ohne Zuhilfenahme von Druckluft erreicht. Stattdessen wird beim Airless-System Material unter Hochdruck durch eine Spritzdüse gepumpt. Das Material tritt aus der Düse als fester Strom mit hoher Geschwindigkeit aus. Wenn dieser Strom jedoch auf die Luft trifft, wird er unterbrochen, und die Flüssigkeit zerfällt in sehr kleine Tröpfchen, die das Spritzbild bilden.

Wenn Sie jemals Ihren Finger über das Ende eines laufenden Gartenschlauchs gehalten haben, haben Sie eine sehr einfache Form des Airless-Spritzens erzeugt.

Die vierte Methode ist die luftunterstützte Airless-Methode. Dieses System kombiniert Airless- und Luftspritzverfahren, um die Oberflächenqualität eines HVLP-Spritzgeräts mit der Geschwindigkeit und Effizienz eines Airless-Spritzgeräts zu verbinden. Dies wird durch die Zugabe von Druckluft zu einem Airless-Spritzstrahl erreicht.

Beim luftunterstützten Airless-Spritzen wird das Material mit einem um 20 bis 40 % niedrigeren Druck als beim herkömmlichen Airless-Spritzen (35 bis 100 bar gegenüber 100 bis 227 bar) in die Pistole geleitet und durch eine kleine Düse teilweise zerstäubt. Die vollständige Zerstäubung wird durch die Zugabe einer geringen Luftmenge (0,35 - 2,5 bar) an den Kanten des Spritzstrahls erreicht - das Ergebnis ist ein weicheres Muster, mehr Kontrolle, ein höherer Auftragswirkungsgrad und weniger Overspray.